Zwei von drei Erwachsenen infizieren sich im Genitalbereich früher oder später mit humanen Papillomaviren (HPV) – meist ohne es selbst zu bemerken. Papillomaviren werden fast immer durch Geschlechtsverkehr übertragen und treten in zahlreichen verschiedenen Unterformen auf. Sie verursachen entweder Condylome im äußeren Genitalbereich (auch Feigwarzen genannt und meist nur wenige Millimeter groß) oder sie befallen den Gebärmutterhals, wo durch die Infektion Dysplasien entstehen. Der Begriff Dysplasie bezeichnet eine gutartige Veränderung der Zellstruktur. Der Arzt erkennt sie, indem er im Rahmen der regelmäßigen Vorsorge einen Abstrich der Patientin unter dem Mikroskop untersucht.
Kein Grund zur Panik
Die Erfahrung zeigt, dass betroffene Frauen die Diagnose einer HPV-Infektion fast so schlimm aufnehmen wie die Krebsdiagnose. Dazu besteht nicht der mindeste Anlass. Condylome sind von Haus aus gutartig und auch Dysplasien sind gutartige Erkrankungen, die sich meist von alleine wieder zurückbilden. Nur eine von drei Dysplasien würde sich unbehandelt über ca. zehn Jahre hin zum früher gefürchteten Gebärmutterhalskrebs entwickeln.
Einfache Behandlung
Die Behandlung der Dysplasien ist unabhängig vom Schweregrad eine unkomplizierte Angelegenheit. Fast immer ist es ausreichend, in örtlicher Betäubung ein nur linsen- bis erbsengroßes Stück Gewebe zu entfernen – entweder mit dem Laser oder mit einer kleinen elektrischen Schlinge. Komplikationen treten danach so gut wie nie auf. Dank der modernen Behandlungsmethoden gibt es – anders als früher – auch bei anschließenden Schwangerschaften keine Probleme mit Frühgeburtlichkeit oder erhöhter Kaiserschnittfrequenz mehr.
Zertifizierte Dysplasie-Sprechstunde
Wir sind Mitglieder und zertifizierte Dysplasie-Sprechstunde der Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Weitere Details zur Behandlung finden Sie auf der Informationsseite für ambulante Operationen.